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Pastoren und Gemeinde PDF  | Drucken |
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Ihre Aufgaben und Pflichten im Umgang miteinander

Ältester (presbuteros) – der Älteste (weise), wie auch

Bischof (episkopos) –  Verantwortlicher, Aufseher, Verwalter, Fürsorger, oder auch

Pastor oder Hirte (poimen) – oder Lehrer, Aussage über seine Beziehung zur Kirche

Jesus Christus, der die Kirche erbaut, hat für jedes Mitglied einen einzigartigen Platz vorgesehen. (Epheser 4,11[i])

Ungeachtet der unterschiedlichen Begabungen besteht die Aufgabe jedes Einzelnen darin, die Gemeinde zu erbauen, die der Leib Christi ist. Unter den vielfältigen Gaben und Diensten nimmt der Dienst des Pastors eine einzigartige Stellung ein. Apostel Paulus schreibt: „Und er hat einige als Hirten und Lehrer eingesetzt“.

 I. Ziele und Aufgaben des Pastors:

 1.  Vor allen Dingen dient der Pastor Gott, wie auch jedes Gemeindemitglied

Gott ist sein oberster Gesetzgeber und Oberbefehlshaber. Der Pastor muss Gott kennen, Ihn lieben, fürchten und Ihn ehren. Jeder Dienst, der vom Pastor oder der Gemeinde ausgeführt wird, hat sein Endziel in Gott - seiner Verherrlichung, im Gehorsam und im Wohlgefallen ihm gegenüber.

Die Gemeinde ist der Leib Christi - ein einheitlicher Organismus von Kindern Gottes, die Ihm geweiht sind und Ihm dienen. Die Verantwortung des Pastors ist es, den Leib Christi zu erbauen, indem er jedem Gemeindemitglied hilft, geistig zu wachsen und anderen zu dienen.

Gottes Methode der Erbauung der Gemeinde ist in der Heiligen Schrift klar dargelegt. Deshalb gehören zu den lebenswichtigen Qualifikationen eines Pastors

  • · die tiefschürfende Kenntnis der Schrift
  • · die Treue der Schrift gegenüber
  • · die Fähigkeit, die Schrift klar zu predigen

Die Bibel ist Gottes Bauprojekt der Gemeinde. Dieses Bauprojekt muss für alle eine absolute Autorität sein, die an der Erbauung der Gemeinde teilnehmen.

 2. Die Aufgabe der Diener – Sorge um die Gemeinde

Apostel Petrus nennt sich und andere Pastoren „Mitälteste Christi“. Dieser Titel besagt, dass der Pastor Christi Haltung (Gesinnung, Denkweise) zu jedem Gemeindemitglied haben soll, sie also mit den Augen Jesu betrachtet. Für Christus und Seine Mitältesten ist jedes Schaf wertvoll.

2.1. Ein Mitältester Christi ist „langmütig gegen alle“, „trägt die Schwachen“, „tröstet die Kleinmütigen“ und „weist die Unordentlichen zurecht“ (1.Thess. 5,14)[ii].

2.2. Er „rüstet die Heiligen zum Werk des Dienstes zu“ (Eph. 4,12-16)[iii] und kümmert sich darum, dass jedes ihm anvertraute Gemeindemitglied in Christus reifer wird und Kraft erlangt, um in Schwierigkeiten standzuhalten.

2.3. In diesem Zusammenhang besteht eine der ersten Erscheinungsformen der pastoralen Fürsorge darin, die Gemeinde mit gesunder geistiger Nahrung zu versorgen. Das geistige Wachstum eines Christen ist nur bei Zufuhr von hochwertiger geistiger Nahrung möglich. Deshalb weist Petrus die Pastoren an: „Weidet die Herde Gottes“ (1.Petr. 5,1-4)[iv]

3. Die Aufgabe der Diener - eine allgemeine Entwicklung des Gemeindelebens zu gewährleisten, die den Biblischen Prinzipien entspricht

In ihrem Dienst haben es die Pastoren mit verschiedenen Meinungen und Ansichten zu tun, die ihnen Methoden und Wege zur Erbauung der Gemeinde anbieten.

Die Aufgabe des Pastors besteht darin, solche Vorschläge zusammen mit den anderen Mitarbeitern der Gemeinde von der Position der Biblischen Lehre aus zu bewerten, zu berücksichtigen und dies umzusetzen, sofern es eine Biblische Grundlage hat.

Nur Biblische Prinzipien ermöglichen es der Gemeinde, sich in die richtige Richtung zu entwickeln.

 4. Die Aufgabe des Dieners - der Heiligen Schrift treu zu sein und Biblische Leitung für die Entwicklung der ihm anvertrauten Gemeinde gewährleisten

  • · Der Pastor gleicht einem Schiffskapitän

Der Kapitän ist dazu berufen, das ihm anvertraute Schiff zu führen, indem er dem Kurs folgt, den sein himmlischer Lotse, Jesus Christus, abgesteckt hat. In der Geschichte der Gemeinde gab es immer Menschen, die der Ansicht waren, dass man dieses Schiff weiter rechts oder weiter links, etwas schneller oder langsamer lenken sollte.

Außerdem gab es immer welche, die aus Schwachheit oder aus anderen Gründen dieses Schiff zerstören oder ihm Schaden zufügen wollten. Zusammen mit den anderen Mitarbeiter der Gemeinde muss der Pastor in der Lage sein, den Biblischen Kurs klar zu sehen und diesem zu folgen.

 5. Noch eine Aufgabe des Pastors – die Gemeinde vor Irrtümern zu schützen, keine Vergiftung der Schafe durch geistigen Ersatz zuzulassen

In der Heiligen Schrift wird davor gewarnt, dass die Gemeinde von außen wie auch von innen Anfechtungen von Menschen ausgesetzt sein wird, „die Verkehrtes* lehren“. Solche Leute werden als „reißende Wölfe“ bezeichnet, „die die Herde nicht verschonen werden“ (Apg. 20,28-31). Deshalb ist es eine von den Aufgaben, zu denen Gott den Pastor beruft, die Gemeinde vor solchen Gefahren zu schützen.

* - verzerrt, verdreht

Gleichzeitig muss er daran denken, dass die Gemeinde aus Menschen besteht, die nicht ihm gehören. Alle sind Kinder Gottes und das Eigentum Jesu Christi. Er hat den Pastoren Seine Herde nur anvertraut, um diese zu hüten (Apg. 20,28-31)5 .

 6.  Die letzte Aufgabe – das Privatleben des Pastors

Die wohl wichtigste Charakteristik des Biblischen Pastors ist sein persönliches christliches Leben, das ein praktisches Beispiel für seine Gemeinde sein kann  … nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde... (1.Petrus 5,3).

Die Pastoren verweisen auf Jesus, in dem sie der Biblischen Lehre folgen, geistig wachsen und in das Wesen Jesu Christi verändert werden. Dadurch helfen sie den anderen Gemeindemitgliedern, dem Herrn zu folgen.

Die Heilige Schrift nennt diesen Prozess Jüngerschaft, wenn reifere Kinder Gottes ihre Erfahrungen mit denen teilen, die Rat und Unterstützung brauchen.

Voraussetzungen für den Dienst der Ältesten in der Gemeinde - 1.Tim. 3,1-7[v] :

  • · Untadelig – ohne berechtigte Anklage; als Vorbild für die Gläubigen (Phil 3,17[vi])
  • · Mann einer einzigen Frau – liebt nur seine Frau und interessiert sich nicht für andere Frauen
  • · Maßvoll - diszipliniert
  • · Würdig – gut organisiert, ordentlich·
  • · Geschickt im Lehren – fähig, andere anzuleiten
  • · Kein Säufer – keinen Bezug zu Spirituosen
  • · Nicht gewalttätig – nicht angriffslustig, Streit friedlich schlichten
  • · Nicht streitsüchtig – friedliebend, nicht zum Streit bereit
  • · Nicht geldgierig – nicht durch Geld motiviert
  • · Einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat – alle Familienangehörigen sind gottesfürchtig
  • · kein Neugetaufter, damit er nicht aufgeblasen wird (Stolz)
  • · Er muss aber auch einen guten Ruf haben bei denen, die draußen sind – Respekt von Ungläubigen

Der Pastor kann die Gemeindeglieder nicht zwingen, ein christliches Leben zu führen, aber er kann und muss das Wesen dieses Lebens anhand der Heiligen Schrift erklären und die Wichtigkeit und Zugänglichkeit dieses Lebens in der Praxis demonstrieren.

Also ruft Christus die Pastoren dazu auf, den Gemeindegliedern in der Nachfolge und der der persönlichen Erbauung der Gemeinde, des Leibes Christi, zu helfen.

Ein Pastor ist auch nur ein Mensch. An und für sich ist er nicht in der Lage, effektive und richtige Erbauung der Gemeinde zu gewährleisten.

In Epheser 4,11-16 1+3 erklärt Paulus, dass die Entwicklung der Gemeinde von jedem ihrer Mitglieder abhängt. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, in der Gott den Pastor zum Leiter bestimmt hat

 II. Die Beziehung zwischen der Gemeinde und den Pastoren

Die Gemeinde oder die ganze Versammlung muss sich ihrereseits den Pastoren gegenüber so verhalten, wie es das Neue Testament vorgibt.

 1. Die Gemeinde achtet die Pastoren

1Ti 5:17

[17]  Die Ältesten, welche wohl vorstehen, halte man doppelter Ehre* wert, allermeist die, welche sich in Predigt und Unterricht abmühen.

* - Achtung, Anerkennung, Respekt

 2. Die Gemeinde respektiert und sorgt sich um die Pastoren

1Th 5:12-13

[12]  Wir bitten euch aber, ihr Brüder, anerkennet* diejenigen, welche an euch arbeiten und euch im Herrn vorstehen und euch ermahnen;

[13]  haltet sie um ihres Werkes willen desto größerer Liebe wert; lebet im Frieden mit ihnen!

* - wertschätzen, achten

 3. Die Gemeinde gehorcht, unterwirft sich und hört auf die Pastoren

Heb 13:17

[17]  Gehorchet* euren Führern und seid unterwürfig**; denn sie wachen*** über eure Seelen (als die da Rechenschaft geben sollen), auf dass sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich.

*    - gehorchen, auf jdn. hören, auf jdn. verlassen

**   - sich jmd. unterwerfen bzw. überlassen, zustimmen

*** - sich sorgen, nicht schlafen, aufmerksam sein

1Pe 5:5-7

[5]  Gleicherweise ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten; umschürzet euch aber alle gegenseitig mit der Demut! Denn «Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade».

[6]  So demütiget euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!

[7]  Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch!

 4. Die Gemeinde leistet den Pastoren materielle Unterstützung

4.1. Jedes Mitglied im Einzelnen

Gal 6:6

[6]  Wer im Wort unterrichtet wird, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern.

4.2. Die ganze Gemeinde (sie kann, muss aber nicht!)

1Ti 5:17-18

[17]  Die Ältesten, welche wohl vorstehen, halte man doppelter Ehre wert, allermeist die, welche sich in Predigt und Unterricht abmühen.

[18]  Denn die Schrift sagt: «Einem dreschenden Ochsen sollst du das Maul nicht verbinden!» und «der Arbeiter ist seines Lohnes wert».

 5. Anschuldigungen gegenüber dem Pastor

Heimliche Verleumdung oder Anschuldigungen. Wenn jemand die Pastoren bezichtigt und andere mit einzieht, sie dabei tadelt, mit ihren Handlungen unzufrieden ist, ohne die Umstände näher zu kennen, beschuldigt er nicht sie, sondern Gott - ähnlich wie in der Geschichte mit dem Volk Israel (4.Mose 16,12-14). Dadurch gerät er unter die Missbilligung des Gottes.

Offene Anschuldigungen. Genauso verhält es sich mit offenen Anschuldigungen (2.Mo. 16,7-8, 4.Mo. 12).

Damit die Menschen nicht von Gott verurteilt werden, hat Gott durch Paulus eine bestimmte Prozedur für Anschuldigungen vorgesehen:

Nur ein anderer Pastor kann Anschuldigungen gegen einen Pastor entgegennehmen, und nur unter Zeugen. Er muss außerdem Augenzeuge dessen sein, wessen der Pastor beschuldigt wird.

1Ti 5:19

[19]  Wider einen Ältesten nimm keine Klage* an, außer bei zwei oder drei Zeugen.

1Ti 5:19 Schlachter

[19]  Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer auf Aussage von zwei oder drei Zeugen.

* - Anschuldigung, Vorwurf

Wir hoffen, dass unser gemeinsames Handeln in der Erbauung des Leibes Jesu Christi sowohl für uns als auch für alle anderen Menschen zum Segen wird, die uns im Alltag umgeben – seien es Gläubige oder Ungläubige, Russischsprachige oder Deutsche.

Gott helfe uns dabei, die Gemeinde gemeinsam zu erbauen und sie zu einem gewaltigen Leuchtturm zu machen, das das Licht des Evangeliums Jesu Christi verbreitet.

In Christus,

Pastor Ivan Gerner

Dortmund, Juni 2009



[i]

Eph 4:11-12

(11)  Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,

(12)  zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi,

[ii]

1Th 5:14

(14)  Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weiset die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmet euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle.

[iii]

Eph 4:12-16

(12)  zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi,

(13)  bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus;

(14)  auf daß wir nicht mehr Unmündige seien, hin-und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Winde der Lehre, die da kommt durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum;

(15)  sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus,

(16)  aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.

[iv]

1Pe 5:1-4

(1)  Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus und auch Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll:

(2)  Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führet, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig,

(3)  nicht als die da herrschen über ihre Besitztümer, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid.

(4)  Und wenn der Erzhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen.

[v]

1Ti 3:1-7

[1]  Das Wort ist gewiss: Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk.

[2]  Der Aufseher nun muss untadelig sein, eines Weibes Mann, nüchtern, besonnen, sittsam, gastfrei, lehrfähig;

[3]  nicht dem Wein ergeben, kein Schläger, sondern gelinde, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend,

[4]  der dem eigenen Hause wohl vorsteht, der seine Kinder in Unterwürfigkeit hält mit allem würdigen Ernst

[5]  (wenn aber jemand dem eigenen Hause nicht vorzustehen weiß, wie wird er die Versammlung Gottes besorgen?),

[6]  nicht ein Neuling, auf dass er nicht aufgebläht, ins Gericht des Teufels verfalle.

[7]  Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, auf dass er nicht in Schmach und in den Fallstrick des Teufels verfalle.

[vi]

Php 3:17

[17]  Seid zusammen meine Nachahmer, Brüder, und sehet hin auf die, welche also wandeln, wie ihr uns zum Vorbilde habt.

 

 
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